Noch einmal ein herzliches Hallo an euch.
Ich kann es immer noch nicht glauben. Gerade erst habe ich zum ersten Mal den Fuß auf afrikanischen Boden gesetzt und die salzige Luft von Port Elizabeth eingeatmet und jetzt sitze ich hier mit gepacktem Koffer und mache mich wieder auf den Weg in Richtung Deutschland.
Meine 12 Wochen hier sind wie im Flug vergangen und ein Teil von mir wünscht sich, noch länger hier bleiben zu können. Wie heißt es so schön, ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Lachend, da ich mich schon auf die ganzen Kleinigkeiten freue, wie zum Beispiel Brot, aber auch Freunde und Familie. Weinend, weil ich neue Freunde und ein wunderschönes Land hinter mir lassen muss.
Was das Arbeiten in Südafrika betrifft, so musste ich mich zu Beginn noch etwas umstellen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man mit Kollegen, aber auch Kunden, sehr schnell per Du ist. Auch an lockeren Smalltalk musste ich mich erst gewöhnen. Trotz des lockeren Umgangs miteinander, wurde mir doch sehr schnell klar, dass man beim Verteilen von Aufgaben oder Besprechen von Mängeln den Putzfrauen und den Hausmeistern sehr präzise erklären muss, was zu tun ist. Denn sonst wird die Anweisung sehr schnell nach eigenem Gutdünken interpretiert und sich für die einfachste (aber meist nicht die beste) Lösung entschieden.
Woran sich jeder Deutsche aber auf jeden Fall gewöhnen muss, sind die Zäune um jedes Haus und die Kriminalität im Land, wofür diese Zäune stehen. Es ist schon seltsam, zu hören, dass man in einem sicheren Viertel lebt und daher am Tag bedenkenlos alleine durch die Straßen gehen kann, es aber bei Dunkelheit besser lässt. Es ist auch ungewohnt, erst bei Kollegen zu erfragen, ob ein gewisses Gebiet bedenkenlos besucht werden kann, oder ob man es lieber bleiben lassen sollte. Natürlich habe ich im Vorfeld viel über Südafrika gelesen und wusste über all dies Bescheid, aber es ist doch etwas ganz anderes, es 3 Monate zu leben.
Dennoch werde ich meine Zeit hier sehr vermissen und habe so viele Erfahrungen wie möglich mitgenommen. Ich konnte Elefanten nicht nur sehen sondern auch Hautnah erleben, habe zwei Nationalparks erkundet und die Tücken des Linksverkehrs gemeistert. Ich habe auch Biltong für mich entdeckt. Hier sind alle verrückt nach dem getrockneten Fleisch und auch ich habe sehr schnell meine Bedenken überwunden ; )
Bei meiner Rückkehr habe ich auf jeden Fall ein wenig südafrikanische Lebensfreude mit im Gepäck und ein Lächeln auf den Lippen.
Svenja