Ich melde mich zurück aus Tokyo, zum letzten Mal. Meine drei Monate sind schon fast vorbei und die Zeit verging wirklich wie im Flug. Eben war ich noch die verlorene Deutsche in der großen Stadt und schon komme ich mir fast wie eine Japanerin vor… Aber auch nur fast!
Nachdem ich mich beim letzten Blog mehr auf die Schwierigkeiten im japanischen Alltag konzentriert hab, will ich euch dieses mal mehr von meiner Arbeit berichten. Ich arbeite (wie bereits berichtet) in der Marketing Abteilung von Fujitsu, Japans größter ICT Firma, welche auch für die Veranstaltung der jährlichen Events verantwortlich ist. Die kleineren Events finden so im Schnitt alle zwei Wochen statt. Dabei besuchen immer (potentielle) Kunden, aber auch Schulklassen, Studenten und andere die Firma, meistens die Showrooms. Dabei gibt es immer eine Präsentation mit Daten und Fakten und danach, abgestimmt auf die jeweiligen Leute und Interessen, Technik zum Anfassen. Ich bin jedes Mal wieder fasziniert wie unterschiedlich sich Menschen aus den verschiedensten Ländern verhalten. Ich helfe dabei, dieses Events vorzubereiten und im Anschluss erstelle ich auch eine Art “Zusammenfassung”, um am Ende des Jahres ein Resümee ziehen zu können (was ich auch gemacht habe).
Dann gibt es noch die beiden großen Events. Das Erste hat Mitte April stattgefunden und ist mehr oder weniger der Startschuss ins neue Geschäftsjahr bei dem theoretisch alle Manager und Führungskräfte dabei sind (dieses Jahr waren es rund 300 Teilnehmer). Eine ziemlich offizielle Sache also, die einiges an Vorbereitung braucht. Daran arbeiten sowohl ein “internationales” Team mit Leuten quer durch Europa, sowie ein Japanisches Team (dem lustigerweise ich angehöre). Von daher war alles sehr international und ich konnte auch viel beitragen. Neben dem Aktualisieren und Erstellen von Präsentationen und Zeitplänen (alles mit Microsoft Word, PowerPoint und Excel auf JAPANISCH – ein kurzer Dank geht hier an die htw für das Erstellen unzähliger Präsentationen und Ausarbeitungen mit deutschen Programmen, die mir die japanische Version erleichtert haben) habe ich auch beim Aufbau der Location und der Koordination von Meetings und Teilnehmern mitgeholfen. Das hat alles super viel Spaß gemacht und ich durfte überall einfach so dabei sein, was wirklich sehr interessant war.
Ein paar Wochen später, Mitte Mai, also letzte Woche, war dann das zweite Event, die jährliche Messe. Es gibt noch eine zweite, die im November immer in München stattfindet, an der ich im letzten Jahr auch teilgenommen habe. Daher wusste ich schon mal so grob, wie das aussieht. Riesig groß, rund 15.000 Besucher, und ein gewaltiges Organisationsteam, das dahinter steht. Ich war Teil davon und habe auch einiges im Vorfeld machen können. Ich hab Flyer und Broschüren erstellt, die Party am Abend mitorganisiert und viele, kleine Aufgaben erledigt. Während des Events habe ich vor allem das „Reception Desk“ für die Kunden aus aller Welt betreut, wobei ich für die Internationalen zuständig war und mein Kollege für die Japaner. Außerdem hab ich bei der Koordination von Touren geholfen. Das hat wirklich super viel Spaß gemacht und ich hab so viele Menschen kennen gelernt.
Oft sind die Arbeiten etwas eingeschränkt einfach durch sprachliche Barrieren. Das Meiste, was intern für das Team erstellt wird, ist natürlich auf Japanisch. Kann ich voll und ganz verstehen und mir wird auch immer das Wichtigste übersetzt, dennoch kann man natürlich nicht so viel beitragen, wie man vielleicht gerne würde. Ich hatte das im Vorhinein ehrlich gesagt nicht so bedacht. Trotzdem gibt es auch genügend Dinge, die auf Englisch gemacht werden müssen und darauf liegt dann natürlich mein Fokus.
Ich habe jetzt noch zwei Wochen, die sicherlich etwas ruhiger werden, nachdem die Events jetzt vorbei sind. Zeit für mich, um Japan noch ein bisschen zu genießen. Das Land und auch die Stadt Tokyo sind schon sehr beeindruckend. Ansonsten freue ich mich auch schon wieder auf Daheim, wo die Bachelor Arbeit auf mich wartet. Es ist auf jeden Fall eine sehr interessante und sicherlich auch lehrreiche Zeit und ich kann jedem empfehlen, sich Japan einmal anzuschauen, es ist es wert.
Von daher wünsche ich allen, denen das Praktikum noch bevorsteht, eine tolle Zeit mit vielen verschiedenen Eindrücken und Erfahrungen.
Ein letztes Mal Grüße aus Tokyo.
Eure Alena