Seit Juni ist doch noch einiges passiert hier in Neuseeland. Kurz nach dem letzten Bericht war ich wieder als Tourguide mit Schülern auf einer mehrtägigen Reise unterwegs. Die ersten Tage haben wir in Kaikoura verbracht, einer Stadt, die berühmt ist für ihre Robben, Wale und Delfine an der Küste. Dementsprechend haben wir dann auch eine Wal- und Delfinbootstour gemacht, was ziemlich aufregend war. Dann ging es weiter nach Christchurch, wo wir nochmal ein paar Tage verbracht haben, um der deutschen U-20 Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft gegen Fiji zuzuschauen. Zurück im Büro, habe ich das Projekt „Reiseroute“ (wie schon berichtet) erfolgreich abgeschlossen. Die nächste Hauptaufgabe brachte eine Menge Verantwortung mit sich: Ich durfte einen Teil der Webseite entwerfen, wobei ich meine eigenen Ideen und Erfahrungen mit einbauen konnte. Darüber hinaus lernte ich während meiner gesamten Zeit viele neue Dinge und Methoden, die ich teilweise schon theoretisch in einer Vorlesung gehört bzw. angewendet habe, ich jedoch erst in meinem Praktikum praktisch umsetzen konnte.
Einige Wochenenden habe ich wieder genutzt, um das Land zu erkunden. Einer der schönsten Ausflüge war hier das Tage in der Golden Bay. Wie der Name schon sagt, gab es viele unzählige schöne Strände, wie z.B. der Wharariki Beach. Abgesehen davon, haben wir auch die Te Waikoropupū Springs besichtigt, die für die Maori eine besondere Bedeutung haben. Außerdem zählen sie zu den klarsten und saubersten Gewässern der Welt.
Die Abende nach der Arbeit oder auch die restlichen Wochenenden, an denen ich nicht unterwegs war habe ich in Nelson genossen. Obwohl die Stadt nur ca. 46 500 Einwohner hat, gab es Einiges zu erleben und es war immer etwas geboten. Nelson ist die sonnenreichste Stadt in ganz Neuseeland und so war es auch kein Wunder, dass an den meisten Tagen die Sonne schien. Das bedeutete nicht, dass wir T-Shirt und kurze Hose tragen konnten, aber trotz dem Winter und den niedrigen Temperaturen hat meistens immer die Sonne rausgeschaut. So waren wir samstags oft auf dem Markt, auf dem es viele regionale und nationale Produkte gab, die meistens auch billiger waren als im Supermarkt. Außerdem hat man mit diesem Einkauf Händler, Bauern und Verkäufer der Region unterstützt. Und man muss schon auch ehrlich sagen: Die neuseeländischen Avocado schmecken um einiges besser, als die, die aus Südamerika mühselig eingeflogen werden. Der Markt war allerdings nicht ein reiner Lebensmittelmarkt, wie wir ihn aus Deutschland kennen.
Es gab viele handgefertigte Waren, Kleidung und Accessoires und auch typische Kunst- und Kulturgüter.
In Nelson befindet sich außerdem noch der mittigste Punkt in Neuseeland, der auf einem Berg mit einer Kompassnadel gekennzeichnet ist. Wann auch immer ich die Lust verspürt habe, eine kleine Wanderung zu machen, bin ich auf den Berg hoch gewandert und habe den Ausblick über ganz Nelson und den angrenzenden Abel Tasman Nationalpark genossen. Das Stadtzentrum ist nur wenige Minuten vom Strand entfernt, sodass ich mir ab und zu auch mein Fahrrad geschnappt habe und dorthin gefahren bin, um das Wasser und die nach Salz riechende Meeresbriese zu genießen.
Dieses Wochenende steht auch schon mein letzter großer Wochenendausflug an: Es geht in die Hauptstadt Wellington. Danach sind es nur noch 4 Wochen die ich hier in Nelson verbringen werde, bis ich dann schließlich für mehrere Wochen die Nordinsel bereise, bevor ich wieder nach Deutschland zurück fliege. Und je näher ich dem Ende komme, desto mehr versuche ich mein Abenteuer und die Zeit zu genießen, denn wer weiß, wann ich wieder nach Neuseeland zurückkommen werde. Aber eins ist klar: Ich habe viel erlebt, viel gesehen, neue Freunde gefunden und Land und Leute sehr zu schätzen gelernt- Ich werde dich sehr vermissen Neuseeland!